Auf der ganzen Welt ist Brüssel als Hauptstadt von Belgien bekannt. Allerdings ist Brüssel weit mehr. Unter Comic-Fans ist die Metropole längst zur Comic-Hauptstadt avanciert. Der Grund für die ruhmvolle Ehre liegt auf der Hand. In Brüssel ist das Centre Belge de la Bande Dessinée zu Hause. In einem beeindruckenden Bauwerk im Jugendstil des Architekten Victor Horta sind Besucher dazu eingeladen, einen Blick auf nationale und internationale Comic-Kunst zu werfen.
Informationen über das Belgische Comiczentrum
Öffnungszeiten | Die - Do 12 - 17 Uhr Freitag 12 - 18 Uhr Samstag 10 - 18 Uhr | |
Eintrittspreise | 10€ Erwachsene | 8€ Jugendliche 3,50€ Kinder | |
Adresse | Rue des Sables 20, 1000 Bruxelles, Belgien | |
Eröffnung | 1989 |
Comic-Helden, wohin man auch schaut
Jeder Gast des Belgischen Comiczentrums betritt ein Reich voller Fantasie, in dem sich so mancher Besucher in seine Kindheit zurückversetzt fühlt. Denn hier begegnen Gäste des Hauses nicht nur den Schlümpfen, sondern auch illustren Figuren wie Tim und Struppi, Gaston Lagaffe, Lucky Luke, Spirou und zahlreichen weiteren Comic-Helden.
Die Geschichte des Museums und des Architekten Victor Horta
Heute ist es insbesondere den Bemühungen des berühmten Jugenstilarchitekten Victor Horta zu verdanken, dass das Comic-Museum zu einer bekannten Sehenswürdigkeit von Rang und Namen avanciert ist. Auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft entwarf der Visionär im Jahr 1903 die Pläne für diesen Jugendstilbau, der seitdem nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken ist. Heute wird jeder einzelne Raum des Belgischen Comiczentrums von Jugendstilelementen dominiert. Allerdings zog das Comic-Museum erst nach einer umfassenden Renovierung der Räumlichkeiten in das Gebäude ein. Seitdem bietet das Museum auf der 4.000 Quadratmeter großen Fläche alles, was das Comic-Herz begehrt – vom Beginn bis hin zu avantgardistischen Sequenzen der Comic-Historie.
Die Schatzkammer macht ihrem Namen alle Ehre
Die "Schatzkammer" des Comiczentrums widmet sich originalen Comiczeichnungen, die zum Teil noch schwarz-weiß oder farblos sind. Um verschiedenen Künstlern eine Chance zu geben, wechseln Präsentationen zahlreicher Comicdarstellungen mehrmals pro Jahr. In einer weiteren Galerie werden moderne Comics und Arbeiten von Nachwuchskünstlern ausgestellt. Darüber hinaus finden in dem Museum mehrmals pro Jahr wechselnde thematische Ausstellungen statt. Im Erdgeschoss des Comiczentrums öffnet eine Bibliothek mit Dokumentationszentrum ihre Tore, in der bunter abwechslungsreicher Lesestoff unter anderem mit deutschen Sprechblasen zum Lesen bereitsteht. Ein weiterer Teil des Museums ist das Slumberland, in dem sogar Comics in deutscher Sprache verkauft werden. Fürs leibliche Wohl ist in der Brasserie Horta gesorgt. Hier kommen alle Museumsbesucher auf ihre Kosten, die es sich bei einer Tasse Kaffee oder Spezialitäten aus der Region gut gehen lassen möchten.
Eine Reise in die Vergangenheit
Gewiss erhalten Besucher des Museums Einblicke, die ihnen bis dahin völlig neu gewesen sind. Beispielweise erfahren Comic-Fans auf dem Rundgang, dass sich schon Mönche im 11. und 12. Jahrhundert der Anfertigung von Comics widmeten. Den richtigen Durchbruch erlebten die Comics aber erst im 19. Jahrhundert, als die Darstellungen über Zeitungen die Öffentlichkeit erreichten. Die erste Etage mit Präsentationen unterschiedlicher Comicstile wie Heroic, Humor, Expressionistisch, Science Fiction oder Animal wirkt schon beinahe etwas wissenschaftlich.
Belgisches Comiczentrum - Kreativ-Workshops für Comic-Enthusiasten
Für Abwechslung sorgt in dem Belgischen Comiczentrum eine bunte Auswahl aus Veranstaltungen wie Kreativ-Workshops oder Konferenzen. Themen wie die Erfindung der Comic-Kunst und ihre unterschiedlichen Formen stehen ebenso im Fokus des Museums wie die Entwicklung der Comic-Kunst. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem belgischen Comic-Künstler von Peyo, dem Vater der Schlümpfe. Doch auch Hergé steht im Fokus der Aufmerksamkeit. Der Erfinder von Tim & Struppi sorgte ebenfalls weltweit für Furore.
Unzertrennbar: Comics und Belgien
Comic – die sogenannte neunte Kunst – ist eine der beliebtesten Kunstformen Belgiens. Spätestens seit den 1950er Jahren setzte sich in Belgien der Aufschwung der Comics durch. Seitdem gab es vermutlich nur wenige Belgier, deren Kindheit von Comics völlig unbeeinflusst geblieben ist. Übrigens können die in Belgien besonders geschätzten Comics nicht nur in dem Museum in Augenschein genommen werden. Da zahlreiche Häuserfassaden ebenfalls mit den Originalzeichnungen der Comic-Autoren verziert sind, ähnelt ein Stadtrundgang einem Ausflug durch die Welt der Comics. Mittlerweile hat sich der Bestand auf mehr als 20 Fassadengemälde und unzählige Skulpturen erweitert. Eindrucksvoller könnten Belgier ihrer Begeisterung für Comics kaum Ausdruck verleihen.
Belgisches Comiczentrum - Eintrittspreise und Öffnungszeiten
Die Tore des Comic-Museums stehen dienstags bis donnerstags von 12 bis 17 Uhr sowie freitags bis 18 Uhr offen. Die Öffnungszeiten verlängern sich am Samstag auf 10 bis 18 Uhr. Montags und sonntags ist das Comic-Zentrum geschlossen. Für Erwachsene kostet der Eintritt 10 Euro, für Jugendliche von 12 bis 25 Jahren jeweils 8 Euro. Für Kinder unter zwölf Jahren winkt der Eintritt zum Vorzugspreis von 3,50 Euro.